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Neue Arbeitswelt auf „Augenhöhe“

Gerade im Zeichen von Homeoffice und den Diskussionen über „Mobile Work“ bzw. „New Work“ wird die Frage immer drängender, wie eine zukunftsfähige Arbeitswelt im 21. Jahrhundert aussehen kann. In verschiedenen Blogbeiträgen habe ich dazu bereits immer wieder Impulse gegeben. Nicht marktschreierisch, sondern auf wohltuend leisen Sohlen geht das Filmprojekt „Augenhöhe“ das Thema an. Eine per Crowdfunding finanzierte Dokumentation, die zeigt, dass eine bessere Arbeitswelt bereits Realität ist.

Führungskultur auf Augenhöhe

Der Link zu dem Film ist mir vor kurzem zugespielt worden. Was mir an dem Streifen gefällt, ist die Herangehensweise des fünfköpfigen Filmteams. Da gibt es kein vorgefertigtes Drehbuch, dessen Protagonisten und durchchoreographierter Inhalt dem Zuschauer eine vorgefertigte Meinung aufdrücken. Nein, vielmehr wird man vor dem Bildschirm zum Beobachter.

Der Besuch in sechs recht unterschiedlichen Unternehmen und die gezeigten Gespräche mit Mitarbeitern aus der Führungsetage und den Abteilungen geben Impulse. Impulse, auf wie unterschiedliche und individuelle Weise in den porträtierten Unternehmen eine „Führungskultur auf Augenhöhe“ entstanden ist.

Fruchtbare Zusammenarbeit ohne Konkurrenzdruck

Statt auf Trendworten wie flachere Hierarchie, intrinsische Motivation, Selbstbestimmung, Ergebnisorientierung, Sinn und Werte herumzureiten, geht es um den Dialog. Der Film will Mitarbeiter und Führungskräfte auch in anderen Unternehmen miteinander ins Gespräch bringen. Fragen wie „Was haben wir beobachtet?“, „Wie zeigt sich Augenhöhe?“, „Was bedeutet das für mich persönlich?“ sollen das gemeinsame Nachdenken darüber in Gang bringen, wie ein für alle Beteiligten fruchtbareres Zusammenarbeiten im 21. Jahrhundert aussehen kann.

Die Bandbreite der im Film gezeigten Unternehmen und ihrer Struktur ist breit gefächert. Da ist ein Mittelständler, der Sicherungssysteme für Ladegut herstellt (allsafe Jungfalk), ein basisdemokratisches Kollektiv, das Erfrischungsgetränke produziert (Premium Cola), eine Ingenieurgesellschaft für Brandschutzeinrichtungen (hhpberlin), eine Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie (sysTelios) sowie der Dax-Konzern Adidas und der britisch-niederländische Konzern Unilever.

Vom Teilen des Wissens profitieren

Es ist faszinierend, wie offen die Mitarbeiter von der Personalleiterin, der Chefärztin oder dem geschäftsführenden Gesellschafter bis hinunter zum einfachen Lehrling am Band oder der Servicekraft Stellung nehmen. Die Gespräche zeigen, wie Vertrauen und Verantwortung in jedem Mitarbeiter, Wertschätzung, das Teilen von Wissen und gegenseitige Unterstützung statt Konkurrenzkampf neue Potentiale und Kreativität freisetzen. Dieser „Dialog auf Augenhöhe“, der aus dem geänderten Verhalten eine andere Haltung macht, die auf Unternehmen und Kunden positiv zurückwirkt,  macht Mut und stößt Ideen an.

Der Film zeigt nicht einfach Patentrezepte und Best-Practice-Beispiele zum „Nachkochen“.  Er gibt Einblick in das jeweils unterschiedliche Mindset der Führung in den verschiedenen Unternehmen. Dieses wird in den Gesprächen der Mitarbeiter spürbar.

Ein Hausmeister mittleren Alters sagt zum Beispiel: „Du kommst mit einem anderen Gefühl zur Arbeit. Du bist innerlich frei. Du hast das Vertrauen deines Vorgesetzten.” Ein Projektleiter aus der Produktentstehung erklärt: „Fehler werden akzeptiert, man lernt daraus und wird einfach auch mutiger.” Oder ein Geschäftsführer macht deutlich: „Bei uns geht Wollen vor Können – ohne Sollen und Müssen.“

Der „Spirit des 21. Jahrhunderts“

Wie die fünf Filmautoren um den Equity Change-Manager Sven Franke aus München erklären, entstand die Idee zu dem Filmprojekt selbst aus einer Open-Space-Veranstaltung von Intrinsify.me. Die zugrundeliegenden Kernfrage lautete: „Wie fühlt sich der Spirit des 21. Jahrhunderts an und wie wollen wir künftig arbeiten?“ Ein spannendes Unterfangen. Ich wünsche dem Film, dass er als Ausgangspunkt einer Diskussion in möglichst vielen Unternehmen Ideen für einen neuen „Umgang auf Augenhöhe“ anstößt. Inzwischen sind sogar schon einige Schulen mit von der Partie.