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Intuition & wachsende Komplexität

In vielen Unternehmen diktieren rasche Marktveränderungen, schneller technologischer Wandel und wachsende Komplexität das Arbeitsgeschehen. Ein interessanter Punkt für Führungskräfte ist dabei, wie sich speziell mit der wachsenden Komplexität und dem Druck für schnelle Entscheidungen umgehen lässt.

Faszinierend und aufschlussreich ist für mich in diesem Zusammenhang die Argumentationslinie von Professor Dr. Peter Kruse. Der 2015 verstorbene Psychologe, Neurophysiologe, Unternehmensberater sowie Trend- und Zukunftsforscher  hat sich intensiv mit Ordnungsprozessen in unserm Gehirn beschäftigt und daraus Schlussfolgerungen für die Wirtschaft abgeleitet. Der Deutsche Bundestag hat regelmäßig auf seine Expertise vertraut.

Wachstum und Komplexität

In dem bereits zum Klassiker gewordenen YouTube-Clip „Wie gehen Menschen mit wachsender Komplexität um“ spürt der Experte unterschiedlichen Lösungsstrategien nach. Fokussiert analysiert er zudem, inwieweit und unter welchen Voraussetzungen Intuition ein passendes Lösungsmuster für den Umgang mit Komplexität bilden kann.

Ergänzend möchte ich an dieser Stelle gerne einfügen, dass wir künftig unsere bisherige Newsletter-Rubrik „Literatur“ erweitern wollen. In Ergänzung zu interessanten Lektüre-Tipps werde ich aus meiner Erfahrung als Coach künftig auch thematisch passende Video-Clips vorstellen. Sie zählen inzwischen zu „Klassikern“ für Führungskräfte und bilden heute eine zeitgemäße Form für schnelle und kompakte Information.

Unterschiedliche Lösungstrategien

Mit Blick auf den Umgang mit Komplexität, die unseren Alltag immer mehr beherrscht, unterscheidet Prof. Dr. Peter Kruse fünf Lösungstrategien:

1. Versuch und Irrtum. Kruse: „Auf Dauer ist das keine erfolgreiche Lernstrategie.“

2. Ausblenden und Verdrängen.

3. Rationales Durchdringen. Kruse: „Darauf sind wir als Mensch stolz, aber es bringt uns aufgrund der Detailfülle schnell an unsere Grenzen.“

4. Konzentration und Reduktion nur auf einzelen Faktoren.

Kruse: „Das sind alles keine wirklich guten Strategien. Ein kompliziertes System kann ich durch Trivialisierung vereinfachen und unterteilen. Ein komplexes System zerstören sie dagegen durch Trivialsierung.“ Als „einzig wirkliche Lösung“ bleibt nach Meinung des mehrfach ausgezeichneten „Change-Management-Papstes“ nurmehr die emotionale Bewertung durch Intuition.

Gehirn lernt durch Musterbildung

„Menschen sind in ihrem Gehirn auf faszinierende Art in der Lage, Komplexität durch Musterbildung zu reduzieren….das heißt, dass mein Gehirn Musterbildung gelernt hat, die jenseits meines rationalen Systems hilfreich sind.“ Kruse ergänzt, dass diese Fähgkeit nur wirklich hilfreich ist, wenn man „eine sehr lange Lerngeschichte am Rande der Überforderung“ hinter sich hat.

Das zentrale Problem: „Wenn die Welt sich zwischendrin geändert hat, dann ist meine Intuition, die sich gestern ausgebildet hat, heute – gefühlt – noch genauso sicher wie früher, nur leider (ist das) völlig daneben, weil sich die Rahmenbedingungen geändert haben.“

Innen- und Außenerleben

Aufgrund der Gehirnstruktur werde das Gefühl der eigenen Intuitionen immer als wahr und richtig erlebt, so Kruse weiter, „aber ob das immer angemessen ist für die Marktsituation“, bleibe als Frage offen.

Kruse plädiert deshalb dafür, immer wach und offen zu bleiben und sich mit möglichst vielen Menchen zu vernetzen. Nur so könne auch die „kollektive Intuition“ dabei helfen, komplexe Sachverhalte heute mit Blick auf das aktuelle Marktgeschehen richtig einzuschätzen.