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Abgrenzen lernen: Nicht nur für Coaches wichtig

Es ist ein altes, aber immer wieder neues Thema: Die eigenen Grenzen setzen. Ob als Coach, im Beruf, in der Familie oder gegenüber Menschen, die uns im Alltag begegnen. „Abgrenzen“ hört sich zunächst negativ an, man assoziiert damit unter Umständen, dass da jemand „anders sein“ oder sich abheben möchte von der Masse. Viele Menschen trauen sich deshalb (unbewusst) oft nicht, einfach mal einmal „nein“ zu sagen oder jemandem klar zu machen, dass er/sie zu weit gegangen ist. Könnte ja unsympathisch oder egoistisch rüberkommen. Gerade sehr sensible, empathische Menschen haben ein Problem damit, andere in ihre Schranken zu weisen, aus Angst, sie könnten diese damit vor den Kopf stossen. Lieber haben sie selbst Stress, weil sie sich wieder einmal haben überrumpeln lassen, als dass sie zugeben: Mir ist das zu viel, das geht diesmal nicht. Und das nächste Mal vielleicht auch nicht. Oder: Hier hört der Spaß auf, so bitte nicht.

Abgrenzen ist Selbstfürsorge und schafft Orientierung

Sich abgrenzen können ist etwas Gutes. Denn es bedeutet, dass ich in der Lage bin, mich selbst zu schützen und mich um mich selbst zu kümmern. Es bedeutet, die innere Freiheit zu besitzen, sich eine Pause zu gönnen oder den Rückzug anzutreten. Um stattdessen einen Tag in der Natur zu genießen und um neue Kraft zu tanken für all die Menschen, die etwas von mir wollen. Das können die Kollegen oder die eigenen Kinder sein, die Eltern, Kunden oder sogar der nette Nachbar, der immer nur dann klingelt, wenn er dringend was braucht. Wer sich klar macht, dass die Welt sich weiter dreht und gute Freunde nicht weglaufen, nur weil man tatsächlich „nein“ gesagt hat, gibt sich die innere Erlaubnis fürs Grenzen setzen. Der bekannte Familientherapeut und Autor von Erziehungsratgebern Jesper Juul scheint zwar skeptisch zu sein, was das Thema „Grenzen setzen“ gegenüber Kindern angeht, spricht sich aber fürs „Nein sagen“ aus. Das sorge in der Familie für Klarheit und gebe Kindern Orientierung: „Die meisten Konflikte in der Familie entstehen deshalb, weil ihre Mitglieder nicht in der Lage sind, Nein zu sagen, obwohl sie es möchten. Weil sie sich nicht abgrenzen und nicht deutlich genug ausdrücken.“ (aus einem Interview)

Motive für ein „nein“ klären

Indem wir bewusst Grenzen setzen, verschaffen wir uns mehr Raum. Dies auch im physischen Sinne: Wir können zum Beispiel mit Gesten klar machen, dass es nun gut ist. Meist richten wir uns dann sogar körperlich auf, strecken den Rücken, nehmen eine selbstbewusstere Haltung ein. Das kommt auch beim Gegenüber an. Zumindest wirkt ein „Nein“ nur dann, wenn wir uns nicht klein machen und uns aus Angst vor einer Abfuhr innerlich ducken. Das braucht für jemanden, der nicht gewohnt ist, „nein“ zu sagen, etwas Übung. Am Anfang hilft daher auch die eine oder andere Ausrede, wenn einem das „nein“ nicht leicht über die Lippen kommt. Das sollte aber nur im Notfall geschehen, wenn man sich stark bedrängt fühlt. Mir fällt das Abgrenzen auch oft schwer. Dann verschaffe ich mir etwas (Bedenk-)Zeit, indem ich später reagiere mit meiner Antwort auf eine Anfrage („kannst du nicht mal eben…“). Es ist völlig legitim zu sagen: „Danke, dass du da an mich gedacht hast. Ich gebe dir morgen bescheid, ob ich am Samstag Zeit habe.“ Was fangen wir mit der Bedenkzeit an? Zum Beispiel werden wir uns über die Motive klar, warum ein „nein“ die beste Antwort für uns selbst wäre.

Wann haben Sie zuletzt aus vollen Herzen „nein“ gesagt und warum? Schreiben Sie mir an info@drblaschka.de oder posten Sie Ihre kurze „Endlich-nein-gesagt“-Geschichte auf meiner Facebook-Seite.