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Die 5 Dysfunktionen eines Teams

Ein Team ist mehr als die Summe seiner Einzelteile, heißt es im Volksmund. Gewitzte Gemüter halten dem den Ausspruch entgegen: TEAM = Toll, ein anderer macht’s. Dass Schlagkraft, Kreativität, Offenheit und nicht zuletzt der Teamgeist über den Arbeitserfolg einer Gruppe entscheiden kann, zeigt sich jeden Tag im Geschäftsleben. Nicht zuletzt hängt auch der Erfolg eines Unternehmens am Gemeinschaftssinn und dem guten Funktionieren der eingeteilten Projektteams. Das hat mir zuletzt erst wieder die Lektüre eines Buches deutlich gemacht, das schon längere Zeit auf meiner Prioritätenliste stand und das allen Führungskräften wärmstens zu empfehlen ist.

Jeder kennt selbst beflügelnde und inspirierende oder einschläfernde Teamsitzungen. Welche inneren Dynamiken den Erfolg oder Misserfolg von Teams beeinflussen, hat der Bestseller-Autor und Vortragsredner Patrick Lencioni in dem 2014 erschienenen Klassiker „Die 5 Dysfunktionen eines Teams“ auf unterhaltsame Weise in Romanform untersucht. Darin schildert er am fiktiven, aber realitätsnahen Fall eines Unternehmens aus dem Silicon Valley, wie fehlendes Teamwork die erfolgreiche Firma beinahe zerstören kann und welche Gegenmittel wirkungsvoll helfen. Der Amerikaner Lencioni ist Gründer und Vorsitzender von The Table Group, einem Beratungsunternehmen, das sich auf Teamentwicklung und Gesundheitsorganisation spezialisiert hat.

Unterschwellige Spannungen

Lencioni hängt seine Leadership-Fabel an der Person von Kathryn Petersen auf. Die 57-Jährige ist eine Bekannte des Vorstandsvorsitzenden von DecisionTech, einem erstklassigen Technologie-Start-up, das nach ersten Höhenflügen auf unerklärliche Weise in den Sinkflug übergegangen ist. Den Grund dafür soll Kathryn nach der Absetzung des Geschäftsführers herausfinden und möglichst beheben. Als neuer CEO verfügt sie zwar über keinerlei Erfahrung in der Hightech-Branche, weiß aber, wie man Teams auf Vordermann bringt. Im Laufe der Geschichte sieht sie sich immer mehr mit der ultimativen Führungskrise konfrontiert: Die Einigung eines Teams, dass sich in einer solchen Unordnung befindet, dass es den Erfolg und das Überleben der gesamten Firma gefährdet.

Eine latent unterschwellige Spannung und sarkastische Kommentare, sich abkapselnde Mitarbeiter, Desinteresse und fehlende Gesprächskultur machen der Hauptfigur das Leben nicht leicht. In regelmäßigen Workshops deckt Kathryn Schritt für Schritt die fünf Hauptursachen auf, die die erfolgreiche Teamarbeit blockieren:

  • Fehlendes Vertrauen
  • Scheu vor Konflikten
  • Fehlendes Engagement
  • Scheu vor Verantwortung
  • Fehlende Ergebnisorientierung

Kathryn lässt Teamübungen durchführen und legt Führungsqualität an den Tag, um Offenheit und gegenseitiges Vertrauen zu fördern, Konfliktfähigkeit zu stärken, Klarheit, Selbstverantwortung und Teamgeist zu schärfen und anstelle von Ego-Dominanz den Blick auf die Ziel- bzw. Ergebnisorientierung zu lenken. Dank spannungsreicher Dramaturgie und klar konturierter Charaktere wirken die nachgezeichneten Managementdiskussionen überaus lebendig und realitätsnah. Der Leser ist eingebunden in die Konflikte und erfährt eine Menge über Verhandlungsgeschick, Wege und Werkzeuge, um Teamprobleme zu lösen. Wenn der Autor nach den romanhaften Ereignissen das Modell im Detail erklärt, trägt das Gelesene zum besseren Verständnis bei.

Checken Sie Ihr Team!

Folgende Fragen können dabei helfen, herauszufinden, ob dysfunktionale Faktoren ein Team beeinflussen. Dies ist umso eher der Fall, je häufiger Sie eine der folgenden Punkte mit „Nein“ beantworten müssen:

  • Finden regelmäßig leidenschaftliche, aber sachliche Diskussionen statt?
  • Weiß jeder im Team, was die anderen jeweils beitragen?
  • Entschuldigt sich jemand rasch, wenn er etwas Unpassendes gesagt oder getan hat?
  • Tauschen sich die Teammitglieder untereinander auch über Privates aus?
  • Hinterfragen die Teammitglieder das, was ihre Kollegen vorhaben oder tun?
  • Herrscht eine Kultur, in der jeder die Leistung des anderen anerkennt?
  • Steht das ganze Team hinter einer gemeinsam getroffenen Entscheidung, auch wenn einzelne Mitglieder anfangs dagegen waren?
  • Stehen die Teammitglieder zu ihren eigenen Schwächen?
  • Herrscht ein Klima allgemeiner Hilfsbereitschaft?

Aus meiner Sicht bietet das Buch eine Menge guter Anschauungsbeispiele über Probleme, die den Kommunikationsfluss und die Stärke in Teams behindern können, und zeigt die passenden Lösungswege auf. Nicht zuletzt macht die Romanform die ansonsten trockene Theorie besser bekömmlich.

» Hier geht’s zum Buch

Patrick Lencioni: Die 5 Dysfunktionen eines Teams. 186 Seiten, Verlag Wiley -VCH 2014, ISBN: 978-3527507993. Das Buch gibt es auch als Hörspieledition.