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Business Coaching: Ziele – mal fern, mal zum Greifen nah, mal einfach auf die falsche Zielscheibe gerichtet

August – Halbzeit im Jahr. Und, was ist in den letzten sechs Monaten aus Ihren Neujahrsvorsätzen geworden? Immerhin hatten Sie ja seit Januar Zeit, sie umzusetzen. Rutschen Sie schon unangenehm berührt auf Ihrem Stuhl herum? Oder klopfen Sie sich auf die Schulter: Klar doch, hab schon drei Kilo abgenommen. Jogge 100 Kilometer in der Woche und ernähre mich seit einem halben Jahr nur noch paläo. Oder was auch immer Sie sich am 31. 12 2015 vorgenommen hatten.

Bei Ihnen hat sich ganz im Gegenteil seit Januar nix mehr getan? Oder das von Ihnen ausgewählte „Zielobjekt“ verhält sich so gar nicht, wie Sie das gern hätten?

Hüstel… also… es sieht etwas anders aus?

Damit sind Sie garantiert nicht allein. Ich möchte mal behaupten, dass 90 Prozent aller Ziele, die die Menschheit sich jemals gesetzt hat, nie erreicht wurden. Sie können sicher sein, dass sich das seit der Steinzeit schon so verhält. Über das Thema Ziele stolpern meine Klienten und ich auch immer wieder im Business-Coaching. Oft sind Ziele zu hoch gesteckt und wollen in zu kurzer Zeit in Perfektion erreicht werden. Oder sie drehen sich darum, was am besten mit Anderen passieren sollte, damit man selbst zufriedener oder erfolgreicher ist. Das Thema Ziele ist so weitläufig wie die Wüste Gobi – egal, an welcher Stelle man den Fuß aufsetzt, es herrscht erst mal Ödnis. Weil man noch keine Oase am Horizont erkennen kann, oder man nur nach dem Prinzip „zwei Schritt vor, einer zurück“ vorwärts kommt. Oder unterwegs die Puste ausgeht. Doch mit der richtigen Technik geht´s dann plötzlich doch voran und die Zuversicht steigt, doch noch zufrieden ins Ziel einzulaufen.

Er soll sich bitte ändern – Das unerreichbare Ziel

Ein typisches Problem beim Thema Ziele ist die „fremde Zielscheibe“. Wir können nur erfolgreich Ziele erreichen, die wir uns selbst setzen und für die wir selbst aktiv werden. Andere Menschen für ein eigenes Ziel ändern zu wollen, führt nur zu Frustration. So wie bei Katy, einer Business Coaching-Klientin von mir.

Katy ist seit einigen Wochen frischgebackene Teamleiterin. Ihre erste Führungsposition. Bald stellt sie allerdings fest, dass Kollege Tim, mit dem sie schon seit drei Jahren zusammenarbeitet, sie offenbar in ihrer neuen Rolle als seine Vorgesetzte nicht anerkennt. In der Firma ist Tim bekannt dafür, „so seine Probleme mit Frauen“ zu haben. Kann doch nicht so schwer sein, den Kollegen handsamer werden zu lassen, denkt Katy. Der muss einfach seine Einstellung zu Frauen ändern, wir leben ja nicht mehr im vorletzten Jahrhundert.

Das ist auch ihr Wunsch im Coaching, als ich sie frage: „Was muss passieren, damit  das Coaching für Sie ein voller Erfolg wird?“ – „Ganz einfach, der Kollege legt seine ablehnende Haltung gegenüber weiblichen Vorgesetzten ab.“  Schade nur, dass ich keine Fernbedienungen verkaufe, die  andere Menschen auf Knopfdruck ändern. Ich bot Katy dagegen an, daran zu arbeiten, wie sie anders mit der Situation umgehen könnte.

Katy musste sich zunächst eingestehen, dass sich bereits eine Menge Wut auf Tim in ihr angestaut hatte. Mit weiteren Fragen half ich ihr, sich näher an ihr eigentliches Ziel heranzuarbeiten und sie vom Gedanken abzubringen, sie könne durchs Coaching Einfluss auf Tim nehmen: “Angenommen, wir treffen uns in zwei Monaten wieder und das Coaching war ein voller Erfolg – was erzählen Sie mir dann?” –  “Ich bin als Teamleiterin akzeptiert”.  “Was würde eine Kollegin aus Ihrem Team über Sie sagen?” – “Dass ich Teammeetings souverän moderiere, sich niemand in den Vordergrund spielt und ich den Überblick darüber habe, wer im Team mit welcher Aufgabe beschäftigt ist, wo es Probleme gibt und so weiter.” – “Woran merken das die anderen?” –  „Daran, dass ich ruhig und gelassen auftrete, gut organisiert bin, jederzeit Antworten geben kann auf Fragen rund um unsere Projekte…“ – “Was würde mir Tim über Sie erzählen?“ – Katy grübelt ein wenig: “Er wird erzählen, dass ich wirklich viel arbeite, mir nichts entgeht, dass ich das Team vor unnötigen Arbeiten unseres Chefs schütze und gute Leistungen stets honoriere.“  Scherzhaft merkt sie an: „Und er würde sagen, für eine Frau macht sie das verdammt gut! Obwohl dieses Detail ja total unwichtig sein sollte…“ Damit hatte Katy für ihr Ziel, in ihrer Vorgesetzten-Rolle anerkannt zu sein, schon einiges getan.

Das waren freilich nur die ersten Coaching-Schritte für Katy. Sie musste in den nächsten Monaten selbst einiges unternehmen (zum Beispiel hörte sie auf, auf Tims Äußerungen gereizt zu reagieren und ging nicht mehr verbal darauf ein) und ihre eigene, innere Einstellung gegenüber Tim ändern. So entwickelte sie eine Strategie, das Positive in ihm zu sehen und fragte sich selbst immer seltener, wieso und warum er mit Frauen so schlecht umgehen konnte.

 

Meine Ziel-Tipps fürs Coaching

Sie denken jetzt bestimmt an SMART und so weiter. Es geht aber auch einfacher, wenn Sie grundsätzlich diese drei simplen Tipps beherzigen:

Ein Coaching-Ziel bezieht sich immer auf den Klienten selbst (nicht die anderen sollen…).

Es besteht aus konkretem Handeln und Verhaltensweisen (Was tun Sie, wenn… ?).

Es ist positiv formuliert (statt “ich mache mich nicht mehr klein” heißt es „ich behaupte mich.“).

 

Wie sind Ihre Erfahrungen mit Zielen?