Mehr Reichweite bei Facebook
Einschränkungen bzw. zu wenig Reichweite bei Facebook? Wurde das soziale Netzwerk für Marken jahrelang als „great way to stay connected to your customers“ beworben, so sind Unternehmen jetzt auf einmal angeblich störend bei dem Vorhaben, sich wieder mehr auf persönliche Inhalte der Nutzer – also von Freunden, Familien und Gruppen – konzentrieren zu können. In einem Post vom 12. Januar verspricht Facebook-Gründer Mark Zuckerberg anlässlich der Verkündung eines Strategiewechsels, „you’ll see less public content like posts from business, brands and media“. Der Ausweg, Anzeigen- und Werbeplatzierungen gegen Bares izu pushen ist nicht immer zweckdienlich.
Neue Werbewelle in Facebook?
Der Social Media-Experte Felix Beilharz befürchtet in einem aktuellen Blogbeitrag, dass „all die Inhalte, die Facebook eigentlich so interessant gemacht haben, verschwinden könnten. Die lustige Kampagne der BVG, der inspirierende Post von ,The Rock‘, die interessanten Einblicke hinter die Kulissen der Krones AG oder das witzige Rätsel von Langnese. Stattdessen: Werbeanzeigen für ÖPNV-Tickets, Werbeanzeigen für Filmtickets, Werbeanzeigen für Abfüllanlagen und Werbeanzeigen für Eis. Weniger Dialog, weniger Interaktion, mehr harter Sales. Ob das ein so großer Fortschritt ist, sei mal dahingestellt.“
In seinem Blog äußert Beilharz die Befürchtung, dass es für alle Marken oder Organisationen, die wenig Budget zur Verfügung haben, in Zukunft schwierig werden könnte, sich über Facebook Gehör zu verschaffen. Das betrifft dann unter Umständen nicht nur Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Non-Profit-Einrichtungen, sondern auch den örtlichen Rotarier- oder Fußballverein, die Stadtbibliothek und Kreisverwaltung oder den Tierschutzverein.
Sieben Wege zur Lösung
Beilharz benennt aber nicht nur das Problem, sondern zeigt auch sieben Lösungswege auf, um mit der Reichweitenbeschränkung bei Facebook umzugehen. Eine zielgenaue Platzierung und Kontrollmöglichkeiten sind nach wie vor durch die Schaltung bezahlter Facebook Ads möglich. Weitere Möglichkeiten, nach wie vor Reichweite zu erzielen, sieht er in der Platzierung von Stories, die ja auch für Unternehmensseiten freigeschaltet werden, und dem Umweg über Gruppen-Profile, deren Beiträge im Newsfeed gute Reichweiten verzeichnen. Adidas hat diesbezüglich bereits punkten können. Die Nutzung privater Profile sieht Beilharz weniger als eine Alternative, weil die Vorteile einer Fanpage (z.B. Möglichkeit der Anzeigenschaltung, Shop-Funktion, Plugins für Website) wegfallen.
Eine der wichtigsten Strategien sieht Social Media-Experte Beilharz darin, Inhalte zu erstellen, die die Nutzer selbst verwenden können und denen sie durch „Shares“ größere Reichweite verschaffen. Blogbeiträge, Bilder und Posts sind die idealen Medien dafür. Sogar animierte GIFs können genutzt werden, mit denen sich via Giphy oder tenor.co die GIF-Datenbanken von Facebook füttern lassen. Ein weiterer Weg kann der clevere Hinweis auf Offline-Angebote sein, die über interessante Aktionen (Fotowall etc.) die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Felix Beilharz ist „einer der führenden Berater für Online- und Social Media Marketing“ (RTL). Der Diplom-Wirtschaftsjurist beschäftigt sich seit 2001 mit den Möglichkeiten, die Online-Marketing für Unternehmen bietet. Als Autor hat er sieben Bücher und zahlreiche Buchbeiträge veröffentlicht. Felix Beilharz lehrt Online-Marketing und Social Media an der Universität zu Köln, der TH Köln und der Hochschule Würzburg. Er trainiert Unternehmen, Behörden und Organisationen und wird in Europa und den USA als Speaker gebucht. Er gilt daher als „einer der bekanntesten Experten für Online-Marketing“ (Rhein-Main-Presse).
Lesen Sie hier mehr über den Beitrag von Felix Beilharz über die passende Strategien, sinkende Reichweiten bei Facebook aufzufangen.