Wie schreibe ich eine Rezension?
Kein Buchtipp: Wie schreibe ich eine Rezension?
An dieser Stelle folgt ausnahmsweise mal kein Buchtipp. Denn hin und wieder habe ich die Gelegenheit, eine Rezension für eine Zeitschrift zu verfassen. Zurzeit lese ich zum Beispiel ein Buch (welches, darf ich noch nicht verraten) für ManagerSeminare. Das läuft dann so, dass die Redaktion mir einen Titel vorschlägt und ich einen recht genauen Rahmen dafür bekomme. Um eine Rezension zu verfassen, kann – muss man aber nicht zwingend – das komplette Buch von vorn bis hinten lesen. Ich habe mich mal mit einem Redakteur unterhalten, der für eine große Zeitung über Literatur und Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt schreibt und erfahren, dass selbst Journalisten so vorgehen. Man kann auch auf diese Weise ein Buch durcharbeiten!
Hintergründe zum Buch
Ich nehme mir dazu die meiner Meinung nach aussagekräftigsten Kapitel vor, die ich dann sehr genau lese. Meine Bücher sind oft gespickt mit Post-ist; in manchen markiere ich mir sogar Stellen mit Farbe – Bücher sind für mich größtenteils Arbeitsmaterial. Den Rest lese ich eher quer. Die Infos zum Autor, zu den Hintergründen des Buchs und seines Inhalts wiederum sind mir persönlich recht wichtig. Warum ist das Buch entstanden? Hat der Autor damit eigene Erfahrungen gemacht, ist er der Entwickler der beschriebenen Methode, was hat er zum Thema als Experte beigetragen? Kenne ich frühere Bücher von ihm? Auch, wenn jede Rezension mein eigenes Werk ist, schadet es meiner Meinung nach nicht, sich bereits eventuell vorhandene Rezensionen von Anderen anzusehen. Zum Beispiel auf Amazon – hier sind immer wieder sehr professionell verfasste Rezensionen zu finden.
Fair, aber persönlich rezensieren
Rezensionen sollten generell fair geschrieben sein, Kritik muss sachlich und fundiert rüber kommen. In meinem Fall prüft eine Redaktion den Inhalt. Verfasst und veröffentlicht man selbst, heißt es umsichtig umzugehen mit den eigenen Ansichten zu einem Buch: Es steht immer noch ein Mensch dahinter, der sich die Mühe gemacht hat, es zu schreiben. Hier meine kurze Checkliste zum Schreiben einer Rezension:
- Kurz & knackig Schwerpunkte darstellen. Es muss nicht der ganze Inhalt sein!
- Schreibstil, Layout, Bilder, Gliederung des Buchs: Alles, was das Lesen angenehm oder nicht macht, darf erwähnt werden.
- Herausstellen, was einen persönlich besonders interessiert hat.
- Der Inhalt ist von Ihnen praxiserprobt? Sie nutzen ihn für Ihre Arbeit? Haben schon viel darüber gehört? Das dürfen Sie schreiben.
- Kritik darf sein, aber sachlich und fundiert.
- Vergleiche mit vergleichbaren Werken sind erlaubt (wenn man sie wirklich gelesen hat)
- Ein paar Worte zum Autor sind interessant. Co-Autoren nicht vergessen!
- Zitate aus dem Buch? Vorsicht, Urheberrecht: Maximal drei zusammenhängende Originalsätze sind erlaubt. Mit Seitenangabe.
- Sie brauchen aus irgendeinem Grund mehr Zitate? Besser beim Verlag die Erlaubnis dazu einholen. Das klappt meist unkompliziert.
- Das gilt auch für Abbildungen des Covers und des Autors: Vom Verlag ein offizielles jpg anfordern, nicht einfach aus dem Netz kopieren!
- Eckdaten des Buchs (Seiten, Erscheinungsdatum, Auflage, Verlag, ISBN)
Rezensionen sind übrigens eine prima Gelegenheit, Affiliate-Links zum Buch z.B. auf Ihrer Website oder Ihrem Blog zu installieren. Oder mit Links zu Verlag, Autor oder Buch selbst die Auffindbarkeit im Netz zu verbessern.
Kleiner extra-Tipp: Ein bestimmtes (Sach-)Buch oder Hörbuch interessiert Sie schon länger? Sie haben Kontakt zu einer Zeitschrift, einem Online-Medium oder selbst einen gut besuchten Blog, wo Sie eine Rezension veröffentlichen könnten? Verlage haben immer Interesse an einer Verbreitung ihrer Publikationen. Fragen Sie direkt beim Verlag nach einem kostenlosen Rezensionsexemplar (klappt nicht immer – aber oft!). Dann sind Sie aber auch zu einer Veröffentlichung verpflichtet.